Mia

von Amaranta Leyva // übersetzt von Franziska Muche

Das Stück erzählt von dem Tag, an dem Mia (ein kleines Mädchen) und ihre Mutter beschließen, von Zuhause wegzulaufen, während der Vater auf Arbeit ist. Doch der kommt plötzlich nach Hause, gerade in dem Moment, als Mia und die Mutter mit gepackten Koffern loswollen. Mia wird in die Abstellkammer gesperrt, damit sie den Streit der Eltern nicht mitbekommt. Aber durch das Schlüsselloch sieht das Mädchen alles. In der Kammer findet es sein altes Kinderspielzeug wieder, die Stoffpuppe Zintoffel, vor der es zu Anfang den Schmerz verbergen möchte, den ihm Streit und Gewalt der vergangenen Jahre zuhause bereitet haben.

Pressestimmen:
Mia ist eine Liebesgeschichte. Mia wäre es lieber gewesen, wenn ihr Vater und ihre Mutter sie nicht ganz so sehr geliebt hätten, und dafür der eine den anderen. Aber jetzt weiß Mia nicht mehr, was ihr lieb wäre, ob sie geliebt wird, ob sie geliebt werden will. Mia ist eine Horrorgeschichte. Mia ist eingesperrt mit ihrer Angst. Allein. [...] ‘Mia‘ ist die Geschichte eines Wiedersehens. Mia besucht ihre Vergangenheit. Spricht damit. Mia will so sehr, dass alles wie früher wäre, wie es nicht mehr ist. Wie damals, als ihr Vater und ihre Mutter sie Mia nannten, meine Mia, weil sie beiden gehörte.
Obwohl das Stück sich um ein so hartes Thema wie Misshandlung dreht, berührt ‘Mia‘ durch seine Einfachheit, durch die intelligente Leichtigkeit, mit der die Geschichte sich der Tragödie stellt, ohne zu moralisieren; durch das Überraschende des szenischen Konzepts; weil das Stück lieber andeutet als deutlich macht … Mutig gibt Mia dem Zuschauer die Möglichkeit eines privilegierten, intimen Blicks, durch das Schlüsselloch, auf das Ende der Unschuld, überwältigt von der Angst.“
(ASSITEJ Spanien, Juan L. Berzal)

Es lesen Solveig Wagenhäuser und Rudolf Krause