Parkour

oder Gebrauchsanweisung, um auf gerader Linie zu laufen
von Eduardo Pavez Goye / übersetzt von Hedda Kage

Eigentlich als Monologstück angelegt, handelt „PARKOUR“ von einem Flughafenangestellten, der eines Tages vor seinem Wohnzimmerfenster einige Jungen dabei beobachtet, wie sie einer der merkwürdigen Art von Spiel und Sport nachgehen: Parkour. Ziel dessen ist es, einer gedachten Linie durch die Stadt zu folgen, die nur geradeaus verläuft. Hindernisse werden übersprungen, Mauern und Fassaden erklommen. Der Mangel an ‘geraden’ Aktionen in seinem Leben und dem Verhalten seiner Mitmenschen bringen den Flughafenbeamten dazu, die Notwendigkeit von geraden Linien im Handeln zu erkennen. Zusehends isoliert er sich jedoch und entwirft eine eigene Strategie, um voran zu kommen und sich nicht mehr aufhalten lassen zu müssen.

Pressestimmen:
“Dieses Stück erzählt eine Geschichte, die verheerend ist, trocken, zutiefst ironisch und gespickt mit Momenten der Heiterkeit, die dem Zuschauer Raum lassen, zu atmen und mit kritischem Blick die Entwicklung des Protagonisten zu verfolgen.”
(artescenica)

“Das Interessante an dieser unpersönlichen Perspektive ist wohl der Vorsatz, fliegen zu lernen, die Sehnsucht nach Ruhm und danach, etwas Besonderes zu sein, die der Protagonist immer dann zum Ausdruck bringt, wenn Hindernisse in gerader Linie übersprungen werden – obwohl er weiß, dass das nicht der kürzeste Weg ist; eine Metapher dafür, auf die Straße zu gehen, dem Leben einen Sinn zu geben und sich auf etwas wirklich einzulassen.”
(La Nación)

Eduardo Pavez Goye, geboren in Santiago de Chile, ist Dramatiker, Theaterregisseur, Dokumentarfilmer, Musiker, Photograph und Drehbuchautor für das chilenische Fernsehen. Er ist Gründer und Leiter des Theaterensembles Profeta Paranoia. Pavez studierte Schauspiel am Schauspielinstitut der Universität Diego Portales. 2004 gewann er, mit 19 Jahren, zum ersten Mal den nationalen chilenischen Dramatikerwettbewerb. Bis heute hat er diesen Preis insgesamt sechsmal entgegennehmen können. 2007 begann mit seiner Arbeit für das Fernsehen. 2009 kam er über das Goethe-Institut nach Berlin, um am Theater an der Parkaue zu arbeiten. Pavez ist als Dozent für Schauspiel und Photographie an verschiedenen Universitäten und Forschungszentren tätig. Seine Stücke wurden in Argentinien, Mexiko und Deutschland aufgeführt. Übersetzungen liegen in Deutsch und Englisch vor.

Es lesen Melina von Gagern, Alexander Schröder, Solveig Wagenhäuser und Tobias Wollschläger. Spielleitung: Franziska Muche. Dramaturgie: Lin Hektoen und Franziska Muche

Donnerstag, 14.11.13 um 19:30h